Präambel
Unser Verein, die Nassauische Blindenfürsorge e.V. Wiesbaden, wurde 1861 durch Regierungsrat Freiherr Moritz von Gagern (1808 - 1877) ins Leben gerufen.
Sein Ziel war zunächst nur, eine Blindenschule aufzubauen. Im Lauf unserer 150-jährigen Geschichte haben sich die Aufgaben und Ziele jedoch stark verändert. Was in früheren Zeiten als Erziehungs- und Schulheim für blinde Kinder gedacht war, entwickelte sich zunächst zu einem Heim für Blinde und inzwischen zu einem Seniorenheim für Blinde genauso wie Sehende.
Die 150-jährige Tradition mit blinden und sehenden Menschen verpflichtet, unsere Erfahrung einzubringen und neue Entwicklungen voran zu treiben.
Unsere Kenntnisse und Fähigkeiten bringen wir durch Weiterbildung und Schulung auf dem neuesten Stand der Wissenschaft.
Unser Ziel ist es, die Lebensqualität des einzelnen Bewohners zu bewahren und zu fördern. Im Vordergrund steht die Würde des Menschen, die Akzeptanz seiner Einzigartigkeit und die Balance zwischen Betreuung und Erhaltung der Selbständigkeit.
Unser Leitmotiv lautet:
„Wir wünschen uns, dass sie sich zuhause fühlen!"
Blindheit und Sehbehinderung
Seit 150 Jahren setzt sich der Verein für die Belange blinder und sehbehinderter Menschen ein. Etwa seit den 1970er Jahren haben wir eine gemischte Konzeption:
Blinde und Sehende gemeinsam
Unser Ziel ist es, diese Gemeinsamkeit zu fördern. Wir nehmen uns aller altersbedingten Behinderungen an, behalten aber den Schwerpunkt „Hilfe bei Sehbehinderungen". Wir stellen für Blinde eine möglichst barrierefreie Umgebung bereit und zeigen durch Hilfestellung und Beratung Wege durch das Dunkel. Dazu arbeiten wir mit den Trainern des Sehbehindertenbundes Hessen zusammen, die uns beraten und schulen.
Umgang mit Bewohner/innen
Die Entscheidung, die gewohnte Umgebung zu verlassen und in eine Alten- und Pflegeeinrichtung zu ziehen, stellt für die Betroffenen eine elementare Lebensumstellung dar. Wir unterstützen daher unsere BewohnerInnen, sich in der neuen Situation zurecht zu finden und setzen alles daran, ihnen ein neues Zuhause zu bieten, in dem sie sich wohl fühlen. In intensiven Gesprächen wird ein gegenseitiger Austausch über Probleme, Stärken, Träume, Bedürfnisse und Interessen angestrebt. Wo das nicht möglich ist, sorgen verständnisvolle Gesten und freundlicher Umgang für eine Vertrauensbasis. Es ist Platz für Emotionen.
Jeder Mensch bleibt durch seine individuelle Biographie einzigartig. Durch einen lebendigen und strukturierten Tagesablauf möchten wir den Menschen in unserem Haus ein dem Zuhause gleichwertiges Leben bieten.
„Wir können dem Leben nicht mehr Jahre geben, aber den Jahren mehr Leben"
Wirtschaftlichkeit und Qualität – eine hohe Verantwortung
Wir wollen unsere Einrichtung langfristig in bester Qualität erhalten, mit der Offenheit für Innovationen und Weiterentwicklungen und in Übereinstimmung mit anerkannten gesellschaftlichen und sozialpolitischen Ideen. Wir realisieren, dass wir mit den zur Verfügung stehenden Ressourcen wirtschaftlich umgehen müssen, stellen jedoch das Wohl der BewohnerInnen in den Vordergrund.
Wir arbeiten in einem leistungsfähigen und kollegialen Team, nutzen aktuelle Standards und üben Selbstkontrolle. Wir stehen im ständigen Austausch und in Kooperation mit anderen Institutionen und sehen es als gesellschaftliches und persönliches Ziel, immer bessere Ergebnisse zu erzielen.
Mitarbeiterführung und Arbeitsschutz
Alle MitarbeiterInnen, gleich welcher Herkunft und kulturellem Hintergrund, Profession oder Stellung im Betrieb werden mit Respekt und Toleranz behandelt und ernst genommen. Wir unterstützen die MitarbeiterInnen, Stärken zu realisieren, Schwächen abzubauen und Herausforderungen zu meistern.
Die KollegInnen arbeiten in natürlicher Atmosphäre. Die Vorgesetzten haben die Gesamtziele des Hauses im Blick. Dabei integrieren sie das Team und sind offen für Anregungen. Sie werden von den Mitarbeitern in ihrer Autorität geachtet und unterstützt. Sie können sich durchsetzen, wissen aber auch: „Überzeugen ist noch besser."
Das Unternehmen sorgt für eine sichere Arbeitsumgebung und für einen optimalen Arbeitsschutz der MitarbeiterInnen.
In Konfliktsituationen suchen wir immer zuerst das persönliche Gespräch. Wir scheuen uns aber nicht, auch Hilfe von Teammitgliedern oder Externen zur Problemlösung anzunehmen.
„Der Einzelne denkt im Sinne des Teams. Das Team trägt den Einzelnen."
Unsere Wohnformen
Unser Heim besteht in der jetzigen Form als Seniorenheim seit über fünfzig Jahren. Es hat sich stets weiter entwickelt, ist gewachsen und hat sich an gesellschaftliche Gegebenheiten angepasst. Mit dem Bau eines neuen Seniorenheims in Wiesbaden-Erbenheim werden wir bald zwei Einrichtungen haben:
Der Riederberg, das klassische Seniorenheim – „Wohnen wie im Hotel"
Unser Ziel ist eine optimale, absolut professionelle und doch individuelle und liebevolle Pflege, ein perfekter Service, ein ansprechendes und seniorengerechtes Ambiente. Die Bewohner/innen leben individuell und können aus einem reichhaltigen Angebot an Beschäftigungsmöglichkeiten ihren Alltag selbst bestimmen – auf Wunsch auch völlig zurück gezogen im Wissen um den Service und die Unbeschwertheit.
Erbenheim, Leben in der Wohngruppe – „Wohnen wie in der Familie"
Hier ist unser Ziel, dass der Bewohner sich als Teil einer Gemeinschaft erlebt. Jeder hat seinen Rückzugsraum, erlebt aber auch stark Gemeinschaft. Die Einrichtung bietet die Vorzüge des Seniorenheimes. Das für den Bewohner bzw. die Bewohnerin erlebte Gefühl jedoch ist auf familienähnliche Strukturen und das Leben in einer gemeinsamen Wohnung ausgerichtet. Gemeinsam mit den BewohnerInnen gestalten wir einen lebendigen Alltag.
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